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Selbsttraining

Schach ist gegenüber vielen anderen Sportarten besonders, da man hier (unterstützt durch den Trainer, durchaus auch ohne ihn) sich selbst trainieren kann. Wichtig ist, dass ab einem bestimmten Level niemand besser werden kann, wenn er/sie nicht ins Selbsttraining einsteigt.

Methodik

Was ist das Prinzip, wie ist es aufgebaut, was ist wichtig und wesentlich. Das folgende ist angelehnt an die Darstellung von Noel Studer, und entsprechend verlinkt (Buch (The Art of Chess Training), Templates, Blog von Noel, Newsletter). Noel Studer veröffentlicht auch immer wieder Blogartikel bei Lichess.

Hier eine kurze Zusammenfassung der Methodik von Noel Studer, wer mehr wissen möchte, der muss sich das ganze Buch antun.

  1. Wichtig ist, dass man einem Plan folgt. Zuviele machen zu viel auf einmal, ändern immer wieder die Methode, ... das bringt dann nichts.
  2. Das Training muss regelmäßig sein. Statt 1 mal 3 Stunden, dann wieder lange Pause, lieber jeden Tag 20 Minuten.
  3. Plane das Training: Schreibe vorher auf, was konkret wann trainiert wird.
  4. Notiere alles, was Dir während des Trainings auffällt. Halte auf jeden Fall das Ergebnis jedes Trainings fest.
  5. Habe Erwartungen, aber ohne enttäuscht zu sein. Setze Deine Erwartungen realistisch.
  6. Sorge dafür, dass während des Trainings nur trainiert wird. Kein Handy, keine Ablenkungen, keine Gespräche mit anderen.
  7. Mache in jedem Training 1 Ding, und nicht viele. Wenn Du lange Sessions machst, mache Pausen, damit du während des Trainings weiter fokusiert sein kannst.
  8. Konzentriere dich im Training, was sich zu trainieren lohnt. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Partien wegen Taktiken verloren gehen.

Die Empfehlung ist 1/3:

  • 1/3 Taktik-Training
  • 1/3 Partieanaysen (die eigenen, am besten die, die verloren gingen)
  • 1/3 Eröffnung/Endspiel/Strategie

Dabei sollte man vermeiden, einfache Unterhaltung mit Training zu verwechseln. Blitz/Bullet spielen, Videos anschauen, ... ist nur Unterhaltung, und vermutlich ohne Wert für die eigene Entwicklung.

Aufbau und Inhalte

Dabei wird strukturiert am Aufbau und den Inhalten orientiert versucht, Möglichkeiten aufzuzeigen. Die konkreten Systeme werden dann im entsprechenden Bereich genannt.

Vorher aber noch kurz zusammengefasst, auf was man hier achten muss, damit ein Trainierender am Ende auch trainieren kann:

  • Die Trainingsinhalte können per Link dem Trainierenden zur Verfügung gestellt werden. Der muss sicher sein, dass er/sie das richtige trainiert.
  • Der Trainierende braucht möglicherweise einen Zugang (anonym geht oft nicht), teils ist der auch kostenpflichtig. Das muss abgestimmt sein.
  • Bei vielen Trainings ist die Kontrolle am Ende wichtig. Also welche (einfachen) Möglichkeiten hat der Trainierende, Ergebnisse im Trainingsplan festzuhalten?

Aufbau eines Trainingsplans

Hier gibt es viele Möglichkeiten, es hängt am Ende vom Trainierenden ab und dessen Möglichkeiten. Wenn man sich auf ein Medium verständigt hat, dann ist wichtig, dass

  • Trainer und Trainierender Zugriff darauf haben
  • im Trainingsplan für jeden einzelnen Tag sehr konkrete Vorgaben sind, was zu trainieren ist
  • der Trainingsplan Notizen erlaubt, die man dann 1 mal die Woche durchgehen kann

Dabei ist der Vorschlag, 6 Termine jede Woche einzuplanen, ab 7. Tag dann Pause zu machen. Der Trainer muss den Trainingsplan zusammen mit dem Trainierenden erstellen, und den dann Woche für Woche abgeleichen. Der Trainierende sollte mit der Zeit relativ selbständig mit dem Trainingsplan arbeiten können, ohne dass der Trainer beim Selbsttraining unterstützen muss. Im Folgenden wird deshalb immer wieder darauf eingegangen, wie einfach es für den Trainierenden ist, vom Trainingsplan direkt in das Training einzusteigen (natürlich online).

Training: Taktik

Das ist die Form des Trainings, die online am leichtesten erfolgen kann. Hier einige Zusammenfassungen, mit Links zu Details.

  • Lichess
    • Einstieg über Aufgaben. Dort kann man dann selbst bestimmen, welche Art von Taktikaufgaben man üben möchte
      • Quer Beet, auf einem bestimmten Niveau
      • Phasen- oder Motiv-bezogen
      • Über Verbesserungsbereiche
      • Taktiken aus den eigenen Partien
    • Lernkontrolle bei Lichess ist über Aufgaben > Aufgabenverlauf einfach möglich. Man bekommmt tagesgenau angezeigt, welche Aufgaben man gelöst hat, mit welchem Ergebnis.
    • Stellen der Aufgaben: Wenn man ein Thema ausgewählt hat, dann ist der Link sprechend, und kann durch den Trainierenden einfach aufgerufen werden. Beispiel: https://lichess.org/training/hangingPiece == Hängende Figur. Der Schwierigkeitsgrad ist voreingestellt (normal), und kann vom Trainer nicht beeinflusst werden.
  • chess.com
    • Einstieg über Puzzles. Man kann hier wirklich schöne Puzzle finden, aber es ist relativ komplex. Und ich habe keinen Weg gefunden, wie man das für einen Trainierenden vorbereiten kann. Der Fokus ist hier klar auf Gamification (Punkte holen, aufsteigen, besser als die anderen werden). Unter Profile > Stats > Full Stats > Puzzles habe ich was gefunden. Ganz unten unter Recent Puzzles kann man sich seine Puzzles anschauen, und damit Ergebnisse erfassen.
      • Lessons Kleine Videos, verbunden mit Übungen zu taktischen Themen. Die Themen sind vorbereitet, alles auf English, aber ist auf jeden Fall hilfreich.
      • Unter Puzzles > Custom kann man Themen und Schwierigkeiten auswählen, und damit dann die richtigen Dinge üben.
    • Lernkontrolle ist etwas komplizierter, aber über Home > Stats > Puzzles kann man unten im Schirm die Puzzles finden, jedoch ohne Kategorie. Wenn man das direkt nach dem Training macht, sollte das genügen.
    • Stellen der Aufgaben: Der Trainer muss dem Trainierenden erklären, wie er die richtigen Puzzles auswählt. Schritte sind: Puzzles > Custom Puzzles > Thema: <THEMA>; der Schüler muss es dann in der Übung korrekt auswählen. Unter Umständen kann ein angemeldeter Trainierender über den Link https://www.chess.com/puzzles/learning den Einstieg leicht bekommen, dann den Ratingbereich auswählen, und das richtige Thema.
  • Chesstempo
    • Einstieg über Schachtaktiken, hat eine recht umfangreiche Datenbank von Aufgaben, die viel schwieriger wirkt als die von Lichess oder chess.com. Siehe auch das Video Taktiktraining von SchachmattTV, der in den höchsten Tönen von Chesstempo schwärmt.Hier kann man sich auch eigene Trainingspläne zusammenstellen. Chesstempo hat (für Gold-Member) die Möglichkeit, dass ein Trainer für seine Schüler Trainingsziele erstellen kann. In der Hilfe zu Training Targets wird das erklärt. Zu dem Feature habe ich aber wenig sonst gefunden, mir ist auch nicht klar, was man sonst mit Schülern machen kann.
    • Lernkontrolle: Es gibt wohl unter Statistiken > Taktiken viel Material, aber ich habe noch nicht verstanden, wie ich dort herausbekomme, wie viele Aufgaben, an welchem Tag, mit welchem Ergebniss ich dort finde. Zumindest für jüngere Schüler ist das vermutlich nicht bedienbar.
    • Stellen der Aufgaben: Wenn man als Trainer über den richtigen Weg geht (Training > Schachtaktiken), dann muss man noch den richtigen Schwierigkeitsgrad (Leicht/Mittel/Schwer) wählen, und die richtige Sammlung. Die vermutlich interessanten sind unter Themen und Motive > Taktische Motive zu finden.

Training: Eröffnungen

Hier sieht es schon sehr viel dünner aus, es ist auch nicht ganz klar, was ein gutes Eröffnungstraining (für Selbstlerner) sein kann. Im Regelfall geht es vermutlich darum, ein bestimmtes Repertoire "drauf zu haben".

Die aus Sicht eines Trainers wichtigen Dinge könnten sein:

  • Welche Eröffnung samt Variante möchte ich üben?
  • Wie sieht die Lernkontrolle dabei aus?

Hier einige Beispiele der Plattformen, aber von anderen Websites, wie man Eröffnungen für sich trainieren kann.

  • Lichess
    • Lichess scheint zur Zeit was zu entwickeln. über Werkzeuge > Eröffnungen landet man in einem Explorer, in dem man sich Eröffnungen (samt Erklärungen) anschauen kann. Leider sind die Erklärungen nach einigen Zügen nicht mehr da (schließlich muss die ein Mensch einpflegen), und man sieht nur Statistiken.
    • Was wir in der Vergangenheit gemacht haben, war, eine Studie mit einem bestimmten Eröffnungsrepertoire zu entwickeln. Das kann dann wie alle Studien geshared werden, und man kann auch explizit Übungen dazu entwickeln. Das ist (sehr) aufwändig, aber am Ende vom Tag die beste Möglichkeit, in Lichess Entwicklungen zu üben.
    • Lichess ist zum Eröffnungstraining aktuell nicht direkt geeignet, mal sehen, was in nächster Zeit kommt.
  • chess.com
    • Chess.com bietet unter Lernen > Eröffnungen auch einen Eröffnungsexplorer an, dazu noch einige Einstiegskurse in Eröffnungen:
      • Prinzipien (6 kurze Videos, english, mit deutschen Erklärungen)
      • Bekannte Eröffnungen (8 Videos, mit Aufgaben)
      • Daneben viele Videos mit Eröffnungsbezug, zwischen 10 und 30 Minuten lang.
    • Aus meiner Sicht ist das zwar nett, aber wenig systematisch. Die Übungen nach den Videos sind nur wenige, und als Übungen nicht ausreichend.
  • Chesstempo
    • Mit Chesstempo kann man eigene Eröffnungsbibliotheken aufbauen, und sich dabei von der Partiedatenbank und der Engine unterstützen lassen. Das ist recht kompliziert, und ich habe noch keinen Weg gefunden, wie ich das von mir entwickelte Repertoire anderen zur Verfügung stellen kann. Das Brett hat auch noch verschiedene andere Macken, und ich wollte nicht zu viel Zeit investieren. Hier einige Anmerkungen:
      • Kommentare zu Positionen sind geshared (was Quatsch ist), man kann sie aber privat machen. Bei mir waren sie immer zweimal angezeigt.
      • Es ist mir nicht gelungen, einmal gespielte Varianten zu ändern. Man konnte immer nur hinzufügen.
    • Von daher, die Ansätze sind da, aber ich weiß nicht, ob man Chesstempo wirklich richtig bedienen kann, um das zu erreichen, was man hinbekommen möchte.
  • Chessable
    • Ist meines Erachtens das bisher beste Portal, um Eröffnungen (und anderes) tief zu trainieren. Dem liegt aber ein kommerzielles Modell zugrunde, d.h. ohne Geld auszugeben, wird man wenig geeignetes Material finden, das einen zufrieden stellt. Also wer konkret weiß, was er üben möchte, und der bereit ist, dafür Geld auszugeben, der findet bei Chessable mehr als genug Möglichkeiten.
    • Variante: Es gibt die Möglichkeit, gezielt bestimmte Varianten zu üben. Der Trainierende muss das lernen, und dann richtig verwenden können.
    • Lernkontrolle: Man bekommt zu den Linien, die man geübt hat, Statistiken angezeigt, und man kann diese wieder trainieren, mit Fokus auf die Fehler, die man gemacht hatte.
  • Chessbook
    • Frisch entdeckt, mit Fokus auf ausschließlich Eröffnungen. Man baut ein eigenes Repertoire für Weiß und Schwarz auf, und kann das dann gezielt trainieren. Für die Einsteiger mehr als ausreichend, aber man muss das Repertoire erst mal reinbekommen. Aus meiner Sicht ein guter Ansatz, aber noch nicht fertig. Aktuell kann niemand sagen, wo das hingehen wird.

Training: Endspiele

Der Maßstab für Endspiele ist heutzutage ein Kompendium wie Silman's Complete Endgame Course. Die Hoffnung ist, dass man für die Endspiele bis 1.500 Material findet, das von Lernenden direkt verwendet werden kann. Beim Selbsttraining der Endspiele gibt es meines Erachtens 2 verschiedene Arten:

  • (rein) technische Endspiele, die man beherrschen sollte
  • Endspiele, bei denen eine Kombination von rechnen und wissen wichtig ist

Und natürlich ist der Übergang fließend. Zum Selbsttraining wäre es aber wichtig, zu verstehen, warum ein bestimmter Zug gewinnt, und ein anderer eben nicht. Und ich habe Zweifel, dass die zweite Form über Training mit/gegen die Maschine gelernt werden kann.

  • Lichess
  • chess.com
    • unter Lernen > Endspiele, hier ein Strauß von Themen. Das sind interaktive Lektionen, ergänzt um Herausforderungen, und Übungen. Das Lernen selbst sind kurze Videos, die für die konkreten Mattsetzdinge ausreichend sein werden (English). Wenn man sich einen komplexeren Kurs (Ungleichgewichte > Turm gegen Leichtfigur) rausnimmt, dann muss man unter 6 (längeren) Videos das richtige erst suchen. Und das sieht dann auf den ersten Blick nicht nach Endspiel aus.
  • ChessTempo
    • Unter Training > Schach Endspiele hat man den Einstieg, und ähnlich wie bei den Taktiken muss man hier Schwierigkeitsgrad und Sammlung wählen.
    • Man kann einfach nur trainieren (Benchmark) und sich einschätzen lassen, das hat gut funktioniert.
    • Die technischen Endspiele sind dann heftig, und es ist nicht immer zu verstehen, warum ein Zug nicht akzeptiert wird (ja, es geht schneller, aber kommt es darauf an?). Die Qualität und Auswahl ist sehr groß.
    • Unter Statistiken > Endspiele (personalisiert) kann man sich anschauen, wie gut man abgeschnitten hat.
  • Aimchess: die sogenannten Endgames sind nur Puzzle mit weniger Steinen, und haben nichts mit Endspielen gemein.

Training: Strategie

Strategie im Selbsttraining ist ein schwieriger Punkt. Ich habe verschiedene Versuche gemacht, hier eine Zusammenfassung, was meine Eindrücke dabei waren:

  • Chessable: Ich habe verschiedene Kurse, die Schachstrategie als Hintergrund haben, und am Ende erinnert man sich an die Züge, die in einer bestimmten Position "besser" sind, ohne dass man die Begründung angeben kann. Wenn man in Chessable schaut, dann hat man auch den Eindruck, dass die Strategiebücher (wenn überhaupt) höchstens 10% alle Kurse ausmachen.
  • Schachbücher über Strategie: Es gibt einige (wenige) bekannte Bücher, und ich habe ein paar ausprobiert, und Studien daraus gemacht. Teilweise war es zu ambitioniert für mich und die Kids (Karpov, aufgehört), teils habe ich Schwierigkeiten, die guten Botschaften gut zu verpacken. Das Hilftsmittel ist hier eine Studie, die Beispielpartien der Bücher sind die Kapitel, und die Essenz ist die gute Annotierung und Kommentare, teils verborgen vor den Kids. Wir setzen das weiter fort, aber nur für die sehr fortgeschrittenen Kinder. Und ja, im Selbsttraining geht hier gar nichts.
  • Lichess oder chess.com: In beiden ist nichts zu Strategie zu finden, was zum Selbststudium geeignet ist.
  • ChessTempo: Unter Training > Positionelle Motive findet man einen Katalog, aber der wird nur zum Taggen von Stellungen verwendet. Einige der Themen wären gut als Strategie-Training, aber sonst nichts zu finden.

Von daher ist es schwer etwas zu finden, das ein Trainierender im Selbststudium vergleichbar zu Taktik-, Eröffnungs- und Endspieltraining tun kann.

Training: Analyse

Es ist wichtig, dass ein Schach-Lernender seine eigenen Partien selbständig analysiert. Das hat viele Gründe: es schult die Rechenfähigkeiten; man versteht eher, was man gespielt hat, wenn man es in der Analyse erklären kann; Engines haben keine Idee vom Spiel, sie gewinnen einfach; ...

Von daher ist es wichtig, dass im Trainingsplan die Analyse der eigenen Partien mit vorgesehen ist.

Was muss man hier beim Selbsttraining beachten:

  • Die eigene Analyse sollte vom Computer unterstützt werden, wenn möglich online (d.h. lokal installierte Werkzeuge wie Chessbase sind zweite Wahl).
  • Es muss möglich sein, ganze Partien, aber auch Stellungen und Abspiele effizient zu erfassen und zu kommentieren.
  • Zum Kommentieren ist wichtig, dass
    • NAGs (!,?,!?, ...) und
    • textuelle Kommentare unterstützt werden.
  • Es ist ein Plus, wenn man die Engine abschalten kann (und es gehört einige Disziplin dazu, das dann auch wirklich zu tun).

Ich gehe mal die verschiedenen Analysemöglichkeiten der verschiedenen Plattformen durch, soweit ich sie eben verstanden habe.

Analyse Lichess

Aus meiner Sicht immer noch überragend, mit praktisch allen Featuren, die auch Chessbase bietet. Man muss hier nur das zugrundeliegende Modell verstehen. Hier mögliche Übergänge, um am Ende zu einer (speicherbaren) Analyse zu kommen.

  • Spiel > Analyse > Studie: Mache ich z.B., wenn ich eine schöne instruktive Partie online gespielt habe, und auch weiß, in welchem Kontext ich sie verwenden möchte.
  • Analysebrett > Studie: Man hat am Brett eine Partie gespielt, und möchte die erfassen, um sie anschließend zu analysieren.
  • Studie: Wir erstellen für unsere Mannschaften Studien, die mit den Aktiven geshared werden. Diese erfassen dann nach einem Spiel selbständig ihre Partie, und analysieren diese auch.
  • Stellung aufbauen > Analysebrett > Studie: Man hat eine Stellung, baut die auf, und überführt die Analyse in eine Studie, wenn man sie behalten möchte.

Eine Besonderheit bei den Studien von Lichess ist, dass der Ersteller festlegen kann, wie eine Studie in Summe geshared werden kann, ob eine Engine verwendet werden darf oder nicht, und vor allem, ob die Kapitel der Studie für alle Betrachter "In Sync" sind. Für die einzlnen Kapitel kann man dann festlegen, welcher der 4 Modi verwendet werden soll.

Lichess unterstützt alle bekannten Formate für Schachpartien: PGN, FEN, NAG, Kommentare, Zeit- und graphische Annotationen.

Analyse chess.com

War am Anfang ein wenig schwierig, man gewöhnt sich aber daran. Die überwiegende Nutzung von Analysen in chess.com scheint die "on the fly" Analyse zu sein, die man bei Streamern immer sieht. Hier fehlen dann einige Möglichkeiten, die mit Lichess zur Verfügung stehen.

Einstieg: Lernen > Analyse und man hat ein Brett in Ausgangsstellung. Dann kann man:

  • Studie importieren: Angabe einer Lichess Studie, die wird dann dargestellt. Leider werden die graphischen Annotationen nicht mit importiert.
  • Stellung aufbauen: der Bretteditor von Lichess. Funktioniert lange nicht so gut, aber reicht.
  • Am Ende kann man die Analyse einer Sammlung hinzufügen.

Die Nutzung der Annotationen ist schwieriger als bei Lichess, man muss das Kontextmenu über einem Zug verwenden. Einige der Dinge sind nicht vorgesehen (Änderung von Kommentaren?), die man vermutlich verschmerzen kann. Die Studie mit anderen (online) zu teilen geht nur über das Klassenzimmer (das wieder eigene Einschränkungen hat).

Meine Kritik an der Analyse ist:

  • Stockfish ist immer dabei, und man muss einiges abschalten, damit man selbst nachdenken muss.
  • Die Partieanalyse durch chess.com sieht schön aus, ist aber schwer dann in der eigenen Analyse zu verwenden.
  • Ein gemeinsames Arbeiten an einer Analyse ist meines Erachtens nicht möglich, nicht vorgesehen. Und das ist das, was für das Training online am Wichtigsten ist.

Analyse ChessTempo

Ist aus meiner Sicht nicht zu verwenden. Hier die wichtigsten Kritikpunkte:

  • Man benötigt zuerst eine online gespielte Partie, für die man dann in die Analyse einsteigen kann.
  • Es gibt kein Konzept für eigene Analysen. Die Partiedatenbank ist global, meine Partien sind einfach nur ein Filter.
  • Selbst wenn man damit leben kann, bis man die richtige Sicht gefunden hat, in der man selbst (mit oder ohne Hilfe der Engine) analysieren kann, das dauert.

Für mich ist der Teil von ChessTempo für das Schachtraining absolut unbrauchbar.

Trainingsplan Beispiele

Rafael aus unserem Club ist unter ich-lerne-schach.de recht bekannt geworden. Er hat auch mal ein Video gedreht. Der Plan selbst (eine Art Zusammenfassung) ist hier zu finden.

Ich lehne mich hier eher bei Noel Studer an, sein Trainingsplan ist aber auch nicht besonders, und hat nur die wesentlichen Spalten:

  • Wann möchte ich
  • welches Training
  • in welchem Umfang absolvieren,
  • und was kam dabei raus.

Ein Trainingsplan besteht aus einem Blatt Papier (online oder ausgedruckt), in dem die Trainingsinhalte und der Fortschritt jede Woche festgehalten werden. Das Folgende ist ein Entwurf, um das zu veranschaulichen, ein Template dazu habe ich (noch) nicht.

Trainingsplan für: <NAME DES TRAINIERENDEN>

Woche: <KALENDERWOCHE>

TagThemaLinkErgebnisDauer
MontagTaktik: Doppelangriff (10)LINK8 von 1015 min
DienstagAnalyse: Partie gegen XYLINKAnalyse gemacht30 min
MittwochEndspiele: Mattsetzen 2 LäuferLINK
DonnerstagTaktik: Röntgenangriff (einfach, 5)LINK
FreitagAnalyse: Partie gegen ABCLINK
SamstagEröffnung: Greco Video anschauen, Mainline erfassenLINK
Sonntagistfrei

Ich habe mal ein Template erstellt, das man sich dann einfach kopieren können sollte. Hier ist ein PDF davon.

Ressourcen